2005 wurde die interdisziplinäre Einrichtung für Beckenchirurgie des Rheinisch Westfälisches Zentrum für Beckenchirurgie e.V. gegründet mit den Schwerpunkten:
Endoskopische Operationen stellen häufige Eingriffe in der Urologie dar. Sie werden als transurthrale Verfahren durch die Harnröhre oder percutan durch die Haut durchgeführt.
In der Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung (BPH), aber auch oberflächlich wachsender Blasentumore stellt das endoskopische Vorgehen durch die Harnröhre (transurethral) das gängigste Verfahren dar.
Register der Implantate für die Rekonstruktion des Beckenbodens zur Behandlung der Senkungs- und Inkontinenzbeschwerden.
Die meisten Aspekte der implantatgestützten Rekonstruktion des Beckenbodens bei Männern und Frauen werden seit Jahren diskutiert, die bisherige Forschung ist allerdings nicht standardisiert. In letzter Zeit haben mehrere Skandale im Zusammenhang mit ungenügender Prüfung von schadhaften medizinischen Implantaten für Aufsehen gesorgt. Verspätet reagieren die Fachgesellschaften und Behörden mit Hochstufung des Risikoprofils für viele Implantate und einer Qualitätsoffensive. Die Beckenbodenimplantate und hier insbesondere vaginal eingesetzte Netze haben ein niedriges Evidenzniveau, sie wurden in den USA und vielen europäischen Ländern aufgrund von Sicherheitsbedenken und aktuell hoher Zulassungsanforderungen vom Markt genommen. Dieses Vorgehen führt jedoch auch zu medizinischem Rückschritt, zu alten Operationstechniken mit teilweise hohen Rezidiverkrankungen.
Eine praktische und zeitnahe Lösung ist zum Wohle des Patienten geboten. Ein wesentlicher Bestandteil der aktuellen Krankenhausreform beinhaltet die Etablierung verschiedener qualitätssichernder Maßnahmen wie umfassende Register. Die praktische Umsetzung der obligaten Datenerfassung und die Finanzierung sind nicht geklärt und zudem im aktuellen Abrechnungssystem nicht abgebildet.
Eine internationale wissenschaftliche Gruppe unter federführender Beteiligung von Dr. Dimitri Barski und Chefarzt Prof. Thomas Otto (Urologie Lukaskrankenhaus)) sowie Dr. Holger Gerullis (Klinikum Oldenburg) hat sich mit der Verbesserung der Materialeigenschaften der Beckenbodenimplantate und der Qualitätsmessung beschäftigt. Das Projekt wurde u.a. beim dem internationalen chirurgischen Kongress in Oxford 2016 (IDEAL conference) ausgezeichnet. Die aktuellen primären Daten zur Etablierung eines Web-basierten Registers wurden im International Journal of Surgery (London, England) publiziert. Für die Erfolgsdefinition wurde dabei ein vereinfachtes Score geprüft, mit dem die Zufriedenheit des Patienten, das anatomische Ergebnis, Kontinenz und Sicherheit der Operation standardisiert erfasst werden.
Weiter ist zunächst ein freiwilliges multizentrisches Register geplant, um offene Fragen zur Behandlung der Senkungs- und Kontinenzbeschwerden zu klären. Mittelfristig ist eine Finanzierung durch Bundesoberbehörden erforderlich, um eine umfassende Qualitätssicherung aller operierender Kliniken zu gewährleisten.
Bildquelle: http://www.ideal-collaboration.net/2016/04/joint-prize-winners-best-poster-ideal-collaboration-conference-2016/
Joint Prize-Winners for Best Poster at IDEAL Collaboration Conference 2016
Aktuelle Literatur:
Barski D, Gerullis H, Ecke T, et al. (2017) Registry of implants for the reconstruction of pelvic floor in males and females: A feasibility case series. Int J Surg. 2017 Jun;42:27-33.
Barski D, Gerullis H, Otto T. (2017) Review of surgical implant procedures for male incontinence after radical prostatectomy according to IDEAL framework. Updates Surg. May 6.
Otto T et al. (2015) Implantate in der Chirurgie – Fluch oder Segen. Uni-Med Verlag, Bremen, 1. Auflage.
Otto T et al. (2015) Implants in Urogynecology, Special Issue, Biomed Research International Article 354342.
Otto T, Barski D, Lammers BJ. A Need for Catching up in Testing Meshes. Dtsch Arztebl Int. 2016 Aug 8;113(31-32):543.
Die Therapie der Harninkontinenz wird im „Interdisziplinären Zentrum für Harn- und Stuhlinkontinenz“ und im „Zentrum für Neurourologie“ durchgeführt.
Die Kinderurologie nimmt einen besonderen Stellenwert in Urologischen Klinik des Lukaskrankenhaus ein.
Von einer Urolithiasis ist etwa jeder 10. Bundesbürger betroffen. Sie äußert sich meist akut in Form einer schmerzhaften Kolik, welche eine unmittelbare ärztliche Behandlung notwendig macht.
Die urologischen Tumorerkrankungen betreffen die Nieren und ableitenden Harnwege: Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre und die männlichen Geschlechtsorgane: Prostata, Hoden und Penis.
Chefarzt seit 1. Juli 2004
Oberärzte
Dr. Jens W. Bagner
Dr. Dimitri Barski
Dr. Roman Karig
Dr. Klaus Schwartmann
Scientific Consultant
Prof. Dr. Albert Ramon
Universität Antwerpen
Sekretariat
Stefanie Hajduk
Telefon: 02131 / 888 - 24 01
Telefax: 02131 / 888 - 24 99
stefanie.hajduk@rheinlandklinikum.de
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