Institut für Klinische Radiologie

Die Geschichte des Instituts für Klinische Radiologie am Lukaskrankenhaus 

 

Das Lukaskrankenhaus ist ein Haus mit Tradition und Geschichte. Im Jahr 1320 wurde das Heilig-Geist-Spital erstmals als Haus für Arme und Kranke urkundlich erwähnt. Mit dem Neubau des Krankenhausesan der Preußenstraße 1909 und dem Beginn der Patientenpflege 1911 trafen die Stadtväter eine weitsichtige Entscheidung. Auf dem großen Gelände mit vielen Grünflächen konnte sich das Hospital im Laufe der Jahrzehnte zu einem hochmodernen Krankenhaus weiterentwickeln, das heute nach über 100 Jahren als medizinischer Leistungsträger weit über die Region hinaus einen sehr guten Ruf besitzt.

Mit der Entdeckung der X-Strahlen 1895 durch Wilhelm Conrad Röntgen begann ein unvergleichlicher Siegeszug dieser segensreichen Technologie, die bereits früh, nämlich im Jahr 1911, Einzug in das „Lukas“ gehalten hat. Ein erstes Röntgenkabinett in der Nähe des OP-Saals erlaubte für damalige Verhältnisse hochmoderne Diagnostik an Lungen und Knochen.

1962 wurde ein vollständiges Röntgeninstitut mit Nuklearmedizin und Strahlentherapie gegründet und von seinem ersten Chefarzt, Herrn Prof. Dr. B. Swart, über vielen Jahre geleitet.

Prof-Swart

Prof. Swart bei einer Vorlesung im Hörsaal der Radiologie (erster Chefarzt des Instituts 1962 – 1984)

Prof. Swart hat diese Abteilung maßgeblich mitgeplant und ein für damalige Zeiten hochmodernes Institut entwickelt, das alle für die damalige Ära wichtigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten vereinte.

Planung-Radiologie-Swart

Originalplanung der Radiologie 1961 mit handschriftlichen Anmerkungen von Prof. Swart.

Neben der Strahlentherapie wurden auch erste therapeutische Verfahren der interventionellen Radiologie etabliert. Prof. Swart war ein international anerkannter Experte im Bereich der Abdominaldiagnostik, für die er das erste Lehrbuch verfasste. Visionär war er ebenfalls im Hinblick auf die Weiterbildung: er entwickelte das Konzept einer interaktiven Veranstaltung mit Selbststudium von Röntgenbildern. Diese „Röntgenfortbildung Neuss“ hat heute noch regen internationalen Zulauf.

Als wesentlicher Meilenstein war die Installation des ersten Computer-Tomographie-Geräts (Somatom, Siemens) 1980 zu feiern. Die überlagerungsfreie Darstellung von Knochen und inneren Organen war revolutionär, galt die Kunst des Radiologen doch vorher dem Herauslesen krankhafter Prozesse aus der Überlagerung anderer Strukturen, indem anatomische Kenntnisse und exakte Bildanalysen angewendet wurden. Dieses Rüstzeug war notwendige Voraussetzung, um die neue Technologie zu begreifen und weiter zu entwickeln. 1991 wurde ein neuer Computertomograph angeschafft, 2001 und 2004 hielt die Mehrzeilen-Technologie Einzug. Wenn nicht nur ein Bild, sondern mehrere gleichzeitig aufgenommen werden können, dann erhöht sich nicht nur die diagnostische Genauigkeit mit immer dünneren Schichten, sondern die Untersuchung wird für den Patienten auch angenehmer, da kürzer und strahlenärmer. Heute, nach dem letzten großen Umbau, stehen ein 256- und ein 16-Zeilen-CT zur Verfügung, die es erlauben, auch die Herzkrankgefäße einzufrieren, die kleinen Innenohrstrukturen hochfein aufzulösen oder kleine Polypen im Darm zu entdecken. 2011 konnte nach wissenschaftlicher Erprobung des ersten Prototypen weltweit durch Prof. Cohnen und sein Team ein spezielles Programm zur Einsparung von Röntgenstrahlendosis in die klinische Routine eingeführt werden, sodass alle CT-Untersuchungen nur noch etwa die Hälfte der bisher notwendigen Strahlenmenge benötigen.

Kurz nach Übernahme der Institutsleitung 1984 durch Chefarzt Prof. Dr. R. Köster, der seine Ausbildung zunächst bei Prof. Swart in Neuss begonnen hatte, wurde die Klinik für Strahlentherapie unter dem damalig neu bestallten Chefarzt Dr. Grauthoff ausgegründet und erweitert.

Prof-Koester

Prof. Köster (Chefarzt des Instituts von 1984 – 2008)

1987 konnte die erste Digitale Subtraktionsangiographie-Anlage in Betrieb genommen werden: durch das „Wegrechnen“ der knöchernen Strukturen kommen die zu untersuchenden Gefäße sehr viel deutlicher zur Darstellung. Auf diese Weise sind auch hochkomplexe minimal-invasive Therapien („Behandlung ohne Skalpell“) möglich. Der erfolgreiche Ausbau des therapeutischen Zweigs der Radiologie wird durch den Ersatz des Geräts 1999 und Neubeschaffung einer hochmodernen Anlage mit Flachbilddetektorsystem im Jahr 2011 dokumentiert. Seit 2008 nimmt das Institut erfolgreich als eine der größten Abteilungen in Deutschland an der Qualitätsoffensive der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie teil und ist seit 2017 als "DeGIR-Zentrum für interventionelle Gefäßmedizin und minimal-invasive Therapie" zertifiziert.

Die Vervollständigung der diagnostischen Möglichkeiten gelang 1998 durch die Anschaffung eines Magnetresonanztomographen (MRT) gemeinsam mit einer Neusser radiologischen Praxis. Die dramatische Zunahme der Untersuchungszahlen und die immer neuen Möglichkeiten der Bildgebung bis hin zur Untersuchung des Herzens, die Schlaganfalldiagnostik oder die Diagnostik der Tumore der weiblichen Brustdrüse machten die Neu-Installation eines Hochfeld-MRT (1,5 T) im Jahr 2011 notwendig. Besonders das Raum-Licht-Konzept hilft Patienten, die teilweise länger dauernden Untersuchungen problemlos zu meistern.

MRT

Das neue Hochfeld-MRT mit innovativem Raum-Licht-Konzept.

Die Chefarztnachfolge 2008 trat Prof. Dr. M. Cohnen an, der über 13 Jahre, zuletzt als Leitender Oberarzt, seine Ausbildung zum Radiologen und Neuroradiologen am Unviversitätsklinikum Düsseldorf absolviert hat. Gemeinsam mit den Oberärzten, den Weiterbildungsassistenten und den medizinisch-technischen Assistenten wurde in den letzten Jahren das diagnostische und therapeutische Angebot des Instituts kontinuierlich ausgebaut. Insbesondere die kardiovaskuläre Bildgebung nimmt einen besonderen Stellenwert ein, so dass das Institut 2015 die Anerkennung als „Schwerpunkzentrum“ durch die Deutsche Röntgengesellschaft erhalten hat.

Radiologie Umbau-2009

Die Radiologie nach dem Umbau 2009 (Rot, Hellblau: Röntgenräume. Grün: CT-Räume und Wartebereich. Dunkelblau: Angiographie. Blau-Weiß Schraffiert: MRT).

 

 

Cohnen 2017

Prof. Dr. Mathias Cohnen

Chefarzt seit 1. Juni 2008

Vita
 

Leitender Oberarzt

Dr. Wolfram Heinen
 

Oberärzte

Dr. Frieder Böcker
Erkan Elieyioglu
Dr. Xenia Kunz
 

Bild: Erika Linde

Sekretariat:
Erika Linde
Telefon: 02131 / 888 - 28 01
Telefax: 02131 / 888 - 28 41
elinde@lukasneuss.de

Sprechzeiten:
Mo - Do: 8-16 Uhr, Fr 8-14 Uhr

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