Einrichtungen intern
Zentrale Apotheke
Ulrich Quack
Leitender Apotheker
seit 1. Oktober 1998
Telefon: 02131 / 888 - 32 01
Fax: 02131 / 888 - 32 99
apotheke@lukasneuss.de
Krankenhausapotheke
Eine Krankenhausapotheke unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von einer öffentlichen Apotheke, denn sie ist in erster Linie für die Versorgung der einzelnen Stationen des Krankenhauses mit Arzneimitteln, Infusionslösungen, Sondennahrungen, Röntgenkontrastmitteln und Desinfektionsmitteln zuständig. Nach den gesetzlichen Vorschriften dürfen an ambulante Patienten nur Arzneimittel abgegeben werden, soweit sie in den Ambulanzen des Krankenhauses verabreicht werden. Rezepte von niedergelassenen Ärzten dürfen leider nicht eingelöst werden und es dürfen auch keine Medikamente an Privatpersonen verkauft werden.
Die gemeinsame Zentrale Apotheke für das Lukaskrankenhaus und die Kliniken Maria Hilf in Mönchengladbach befindet sich seit 1. Februar 2000 auf dem Gelände und in der Trägerschaft des Lukaskrankenhauses. Der Betrieb entstand aus den zuvor getrennten Apotheken der beiden Häuser und verfügt über 20 Arbeitsplätze für Apotheken-Fachkräfte. In beiden Häusern zusammen gibt es zurzeit 1.300 Betten und es werden täglich rund 150 verschiedene medizinische Empfangsstellen versorgt.
Die Arzneimittelkommission des Krankenhauses wählt aus dem schwer überschaubaren Angebot der in Deutschland zugelassenen Fertigarzneimittel rund 1.000 Medikamente aus, die für eine auf aktuellen Therapiestandards beruhende Arzneimitteltherapie im Krankenhaus benötigt werden. Sie prüft Therapiealternativen unter medizinischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten und leistet damit einen Beitrag zur Einhaltung des Budgets. Gibt es mehrere Hersteller für ein Medikament mit gleichem Inhaltsstoff, erfolgt die Auswahl nach qualitativen und ökonomischen Gesichtspunkten.
Das Herzstück der Zentralen Apotheke ist eine roboterartige Arzneimittel-Kommissionieranlage. Da die Planung der Zentralen Apotheke mit Blick in die Zukunft erfolgte, können künftig weitere Aufgaben oder die Versorgung anderer Krankenhäuser in der Region übernommen werden. Dies wird unter den veränderten ökonomischen Bedingungen bald eher die Regel als die Ausnahme sein, da eine solche Kooperation gut und kostengünstig zu realisieren ist.
Laufband der Kommissionierungsanlage
Kommissionierungsanlage
Arzneimittelherstellung
Zu den besonderen Aufgaben der Apotheke gehört in Krankenhäusern von der Größe des ‚Lukas‘ die Zubereitung von Zytostatika-Infusionen. Zytostatika sind Medikamente zur Behandlung von Krebsleiden. Da sie zellwachstumshemmend wirken, erfolgt die Vorbereitung zur Anwendung aus Gründen des Personalschutzes in einer besonderen Werkbank mit Luftfiltern (Laminar-Flow-Bank). Zum Schutz der Patienten vor Keimen steht diese in einem Raum, der so steril wie ein OP ist. Dort werden Mischungen angefertigt, die nach Angaben der Ärzte genau auf den einzelnen Patienten abgestimmt sind. Mehrfache Kontrollen schließen Irrtümer aus. Optimale Sicherheit für das Personal und Therapiesicherheit für den Patienten werden dadurch erreicht, dass die erforderlichen technischen Einrichtungen an einer zentralen Stelle des Krankenhauses installiert sind und spezialisierte Apothekenmitarbeiter die Zytostatika zur Anwendung herrichten.
Außerdem werden in der Apotheke Infusionslösungen zur parenteralen Ernährung von Frühgeborenen hergestellt, da es diese Produkte nicht in individuell geeigneter Form aus industrieller Produktion gibt. Für deren Herstellung gibt es einen gesonderten Reinraum, in dem nach Hygienerichtlinien wie in einem OP gearbeitet wird und in dem Reinraumtechnik für Sterilität sorgt. Speziell geschultes pharmazeutisches Personal arbeitet in diesen Sterilbereichen in Spezialkleidung.
Unsere Krankenhausapotheke stellt darüber hinaus weitere Arzneimittel her, die für spezielle Anwendungen im Krankenhaus benötigt werden. Viele dieser Medikamente werden von der pharmazeutischen Industrie nicht hergestellt. Besonders häufig sind niedrig dosierte Arzneimittel für Kinder nicht als Fertigarzneimittel verfügbar. Die individuell hergestellten Arzneimittel enthalten die Wirkstoffe in kind- und altersgerechter Dosierung.
Klinisch-Pharmazeutische Leistungen
Durch das Angebot weiterer pharmazeutischer Dienstleistungen trägt die Apotheke wesentlich zur Sicherung von Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimitteltherapie in den beiden angeschlossenen Krankenhäusern bei.
Wir informieren und beraten Ärzte sowie Pflegepersonal neutral und firmenunabhängig über Fragen zu Arzneimitteln.
Die Apotheke ist an der Erarbeitung von klinikinternen Therapieleitlinien in der Arzneimittelkommission in Zusammenarbeit mit den Ärzten beteiligt.
Mitarbeiter der Apotheke besuchen alle Stationen der versorgten Krankenhäuser sowie die versorgten Rettungsdienste.
Wir begleiten Klinische Studien von Arzneimitteln im Rahmen von Neuzulassungen und Zulassung neuer Anwendungsgebiete. Dazu gehören die Entgegennahme und sachgerechte Lagerung der Studienware, die Kontrolle der Lagerbedingungen, die patientenindividuelle Zubereitung der Studienware, die Verblindung der Arzneimittel, die Dokumentation der patientenbezogen abgegebenen Arzneimittel und gegebenenfalls die Entsorgung nicht eingesetzter Studienware.
Aus- und Weiterbildung sowie Informationsbeschaffung
Die Gemeinschaftsapotheke ist anerkannte Weiterbildungsstätte für Klinische Pharmazie.
Eine besondere Anerkennung erfuhren die Mitarbeiter der Zentralen Apotheke von der Apothekerkammer: Diese beauftragte sie mit der Funktion einer Regionalen Arzneimittelinformationsstelle (AIS) für pharmakologisch-wissenschaftliche Fragen. An die AIS können sich andere Apotheken, aber auch Behörden, Selbsthilfegruppen oder Medienvertreter im Raum Düsseldorf – Mönchengladbach – Neuss wenden. Dieser Auftrag der Apothekerkammer ist nicht nur eine Bestätigung der fachlichen Qualifikation, sondern trägt auch zum guten Image der Apotheke des Lukaskrankenhauses bei.
Arbeitsraum mit Laminar-Flow-Bank